Freitag 12. März 2010

Kulturfrühstück im Haus Royal



Das "Haus Royal", die Jugendstil Villa in der Kaiserallee 6, mit Blick auf das Meer, ist für mich das schönste Haus in Travemünde. Die prachtvolle Villa mit kostbarem Inventar, Kronleuchtern, Marmorsäulen und Parkettböden ließ sich im Jahre 1904 der Senator Ludwig Emil Possehl als Sommerresidenz errichten.


Nach dessen Tod ging das Haus in die Possehl-Stiftung über und wurde vielfältig genutzt. Es diente als Erholungsheim, die nordische Gesellschaft errichtete dort das Deutsch-Nordische Schriftstellerheim, von den Travemündern "Dat Dichterhuus" genannt. Nach 1945 war es eine Unfall-Hilfestation des Deutschen Roten Kreuzes, sowie eine Unterkunft für Flüchtlinge. Später war es Arztpraxis und ein Raum wurde als Lesezimmer der Kurverwaltung zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahre 1967 ist die Villa Café und Restaurant. Wer alles genau nachlesen möchte findet es hier: Die Geschichte des Haus Royal


Einmal im Monat lädt das Haus zum sogenannten "Kulturfrühstück" ein. Nach einem genußvollen Frühstücksbuffet folgt ein interessanter kultureller Beitrag. Hier alle Infos zum heutigen Haus Royal.


Heute hielt Herr Dr. K. einen bewegenden, berührenden, beeindruckenden Diavortrag über die Tätigkeit der Ärzte für die 3. Welt. Die Mitglieder der Organisation leisten unendgeltlich in Notstandsgebieten einen unvergleichlichen Beitrag zu Menschlichkeit. Für uns unvorstellbar, dass z.B. in Kalkutta 500.000 Menschen ohne jegliche ärtzliche Betreuung leben. Ohne sauberes Wasser, ohne Strom und ausreichende Ernährung.


Jeden Morgen befinden sich vor der Ambulanz ca. 200 Menschen ein um behandelt zu werden. In den trostlosen, menschenunwürdigen Elendsvierteln breiten sich die Krankheiten in Windeseile aus, die Menschen haben keine Widerstandskraft. An Geld für den Arzt ist gar nicht zu denken. Meine Hochachtung gilt den Menschen, die für ihre Einsätze ihren Jahresurlaub opfern und selbst noch einen Beitrag von mindestens der Hälfte der Flugkosten aufwenden.

Das Leben in den Slums dieser Welt - welch ein Gegensatz zu dem Leben, das wir hier genießen dürfen. Voll Dankbarkeit ist es mir wieder bewußt geworden. Gerade wenn man in einem Haus mit Meerblick sitzt und ein gutes reichhaltiges Frühstück genossen hat begreift man in welcher Fülle und Geborgenheit wir leben.


Free Background