Dienstag 2. Februar 2010

Nathan der Weise
Eine Kostprobe



Gestern öffnete das Ensemble des Lübecker Stadttheaters für eine Stunde seinen geschützten Probenraum und ließ das Publikum Einblick nehmen in das, kurz vor der Premiere stehende,
Stück "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing.


Wir befinden uns in Jerusalem zur Zeit des 3. Kreuzzugs. Als der edelmütige Kaufmann Nathan von einer Geschäftsreise zurückkehrt erfährt er, dass sein Haus während seiner Abwesenheit abgebrannt ist und seine Pflegetochter Recha von einem Christen aus der Feuerbrunst gerettet wurde.
Nathan will nun mit dem Retter eine Freundschaft eingehen, dieser jedoch ist ablehnend, da Nathan ein Jude ist. Gleichzeitig spürt der Tempelherr eine aufkeimende Liebe zu Recha, der Tochter Nathans...
In Laufe vieler Verwicklungen stellt Sultan Saladin Nathan die Frage nach der rechten Religion. Nathan antwortet mit der sogenannten "Ringparabel".



Ein reicher Mann im Osten besaß einen Ring, der die geheimnisvolle Auswirkung hatte, 'vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer ihn mit Zuversicht trug'. Er hatte drei Söhne und vererbte jedem von ihnen einen Ring, der dem echten völlig gleich war, so daß keiner der Söhne wußte, wer den echten Ring besaß. Alle drei wurden von einem weisen Richter schließlich belehrt, jeder sollte so handeln, als wäre der echte Ring sein eigen...


Der Sultan überwältigt von der in der Parabel enthaltenen Aufforderung zu Toleranz und Menschlichkeit lässt Nathan zu seinem Freund werden. Der Gang der Handlung besteht nun in der Aufklärung der verwandschaftlichen Verhältnisse der Personen untereinander, die alle miteinander verwoben und vom Leben zusammengeführt sind.


Das Ensembles des Lübecker Stadttheaters beeindruckte mit einer außergewöhnlichen Inszenierung.
(zum Vergrößern Bilder bitte anklicken.)


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